VBE: Leere Stellen für die schwarze Null?
„Allein neue Stellenausschreibungen lösen nicht den Lehrkräftemangel. Das liegt auf der Hand, denn der Markt ist leergefegt. Es darf nicht sein, dass die Finanzmittel für unbesetzte Stellen im Schulbereich letztlich zur Konsolidierung des Gesamthaushaltes und damit zur Erreichung der ‚Schwarzen Null‘ missbraucht werden. Es fehlen mögliche und längst notwendige Schritte“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE.
Der VBE fordert mit Blick auf die Bildungsqualität eine verbindliche Vorqualifizierung für den Seiteneinstieg.
„Ressourcen für eine zwingende Vorqualifizierung sind nach wie vor notwendig, scheinen aber in den Überlegungen keine Rolle zu spielen. Damit sind wir weit entfernt von der angestrebten weltbesten Bildung. Seiteneinstieg darf es nur mit einer Vorqualifizierung geben. Davon würden alle Seiten profitieren – nicht nur die Kinder, sondern auch die Seiteneinsteiger selbst“, erklärt der VBE-Landesvorsitzende Behlau.
Für Ärger und Unverständnis sorgt, dass keine Schritte zu erkennen sind, den ungleichen Lohn für die gleichwertige Arbeit der Lehrkräfte abzuschaffen. Dazu erklärt Wibke Poth, stellvertretende Landesvorsitzende des VBE:
„Weder der alarmierende Personalmangel noch die rechtliche Konsequenz aus der vor zehn Jahren geänderten Lehrkräfteausbildung sorgen für ein Handeln. Das ist erschreckend. Um langfristig gut und grundständig ausgebildetes Personal für beste Bildung in allen Schulformen zu erhalten, muss die Ungerechtigkeit der Bezahlung der Lehrkräfte endlich aufgehoben werden. Lehramtsstudierende von heute sind die Lehrkräfte von morgen.“
Der VBE kritisiert, dass der Masterplan Grundschule noch nicht vorliegt und die angekündigte Aufstockung der Sozialpädagogischen Fachkräfte in der Schuleingangsphase ausbleibt.
„Wer weltbeste Bildung anstrebt, muss auch den Beginn der Schullaufbahn im Haushalt angemessen berücksichtigen“, erklärt Wibke Poth, stellvertretende Landesvorsitzende.
Weiterführende Informationen:
Die Stellungnahme des VBE NRW zum Haushalt 2020
Tagesordnung der Anhörung zum Haushalt
Der VBE über den angekündigten Masterplan Grundschule
Der VBE zum Schulversuch Talentschule
Pressemitteilung 74-2019
Unsere aktuellen Pressemitteilungen: |
12.12.2019 VBE: Wettbewerb um Ressourcen schafft keine Bildungsgerechtigkeit![]() Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW kritisiert den Schulversuch „Talentschule“. „Jeder Versuch für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen, ist prinzipiell zu begrüßen, aber Schulen in einen Wettbewerb um bessere Ressourcen und mehr Personal zu schicken, ist mehr als bedenklich. Ein Wettbewerb um Ressourcen schafft keine Bildungsgerechtigkeit“, Stefan Behlau, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW. |
11.12.2019 VBE: Inklusion ist die Aufgabe aller Schulformen![]() Die aktuell vom Schulministerium veröffentlichten Daten geben einen Einblick in die Ausgangslage der Neuausrichtung der Inklusion. Für die Umsetzung der Inklusion ist zunächst eine Bündelung der Ressourcen vorgesehen. Nach den vorgelegten Daten ist an 786 weiterführenden Schulen das Gemeinsame Lernen zum Schuljahr 2019/20 eingerichtet worden. Schwerpunktmäßig wurden Haupt-, Real, Sekundar- und Gesamtschulen Schulen des Gemeinsamen Lernens. |
06.12.2019 VBE: Das ist doch keine Überraschung![]() Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW fragt sich, ob auf die neue KMK-Prognose endlich ein Handeln ohne Notlösungen für die Schulen folgt. |
03.12.2019 VBE: Ansporn für mehr Engagement und weniger Sonntagsreden![]() „Ein klarer Abstand zu den Spitzenreitern und weit entfernt von Chancengerechtigkeit – die Ergebnisse spiegeln die Bildungspolitik wider und sind nicht überraschend. Wir hoffen, dass PISA ein Ansporn für mehr Engagement und weniger Sonntagsreden ist. Helfen würde die Stärkung aller Schulformen. Der Fokus der Bildungspolitik liegt zu sehr auf den vermeintlich höchsten Schulabschluss“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE NRW, anlässlich der heute vorgestellten PISA-Ergebnisse. |